Galerie Hubert Winter

Francesca Woodman
14. November – 20. Dezember 2014
Irgend etwas, von dem er sich später fragte, ob es nicht einfach seine Jugend war, etwas, das bis jetzt auf ihm gelastet hatte, löste sich da von ihm ab, so wie ein Felsbrocken langsam zum Meer hinab stürzt und in der Gischt verschwindet.
Die letzten Zeilen. In: Patrick Modiano, Eine Jugend. Dt.v.Peter Handke. Ffm, Suhrkamp, 1985.

Die amerikanische Fotografin Francesca Woodman (1958-1981) galt lange als Geheimtipp. Dies änderte sich durch die umfassende Retrospektive der Künstlerin in den USA, zuerst 2011/2012 im San Francisco Museum of Modern Art und danach im Solomon R. Guggenheim Museum in New York 2012.

Ihre Selbstinszenierungen zeugen von einer umfassenden Kenntnis der formalen und ikonografischen Tradition der Kunstgeschichte. Über ausgewählte Requisiten und ein präzises durchkomponiertes Bildarrangement stellt Woodman Assoziationen zu klassischen Sujets der Mythologie sowie zur Formensprache des Surrealismus und zu Arbeiten von Vorläuferinnen wie Claude Cahun her. Francesca Woodman schafft in ihren intimen Arbeiten eine sinnliche Erlebniswelt der menschlichen Psyche, welche heute eine Inspirationsquelle für zahlreiche zeitgenössische KünstlerInnen darstellt.


Bereits 2012 zeigte die Galerie auf der Art Basel in einer eindrucksvollen Präsentation Arbeiten der beiden Künstlerinnen Francesca Woodman und Birgit Jürgenssen. Die kommende Ausstellung mit etwa 40 Arbeiten, darunter Vintage Prints, gibt einen umfassenden Überblick über das Werk der frühverstorbenen Künstlerin.