Auf mehrmonatigen Reisen erkundet Michael Höpfner Wüsten und Steppenlandschaften - geographische sowie gesellschaftliche Randzonen, die durch ihre Unwirtlichkeit und Verlassenheit eigene Methoden der Aneignung erfordern. Durch das 'zu Fuß unterwegs sein' versucht der Künstler sich von vorgefertigten Medienrealitäten zu emanzipieren, die verlangsamte Bewegung ermöglicht eine Wahrnehmungsveränderung von Raum und Zeit und eine Distanz zur eigenen Kultur. In tagebuchähnlichen Reisebüchern und s/w Fotografien werden diese Erfahrungen und Kenntnisse belegt, wobei sich diese Informationen als trügerisch erweisen: die gezeichneten Karten und Momentaufnahmen der Leere bestimmen nicht einen Ort. Die Fotografien belegen ein Dokumentieren, ein Sammeln verschiedener Territorien, aus denen sich der 'persönliche Kontinent' des Künstlers zusammensetzt.
Wüste hinterfragt Höpfner in der neuen Arbeit 'about this centre', die Reiseerfahrungen von 2003 bis 2005 behandelt, auch als Projektionsfläche für eskapistisches Denken, politische und wirtschaftliche Interessen, neoromantische Träumereien – wobei die Frage, wo 'das Zentrum' dieser Welt nun wirklich liegt, offen bleibt.
Michael Höpfner
geb. 1972 in Krems/ Donau; lebt und arbeitet in Wien.
Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien (Malerei und Grafik)
und an der Glasgow School of Art (Fine Art Photography)
Reisen
seit 1995 mehrmonatige Reisen zu Fuß in Nordindien, Ladhak, Nepal, Tibet, China, Südkorea, Schottland, Island, Senegal, Osttürkei, Libysche Sahara und verschiedenen Teilen Europas.
weiter Ausstellungen 2005: Lebt und Arbeitet in Wien II, Warschau ; Die Ordnung der Natur, MMK Passau