Galerie Hubert Winter

Die Astronauten in der Wüste : ratlos
Astronauts in the dessert: at a loss
30. June – 29. July 2006
Sie hatten uns die Tür geöffnet, jene, die uns sehen, auch wenn wir uns nicht zu sehen vermögen, und mit einem großzügigen Empfang unsere kindischen Berechnungen, unsere unbeständigen Sehnsüchte, unsere kleinen und ungeschickten Bemühungen beantwortet.
Die letzten Zeilen in: René Daumal, Der Analog (1952). Dt.v.A.Fabri. Ffm, Suhrkamp, 1983.

Hamish Fulton und Michael Höpfner sind Walking Artists.

Der Ältere, Hamish Fulton (geb.1946 in London) knüpft seit mehr als 30 Jahren sein weltumspannendes Netz. Als rastloser Wanderer ist er in anderthalb Monaten von der Küste Nordschottlands zur Küste Südenglands gelaufen, ist dem fast 200 km langen "Pilgrims Way" von Winchester nach Canterbury gefolgt, ohne auch nur eine Minute zu schlafen, hat in Ladakh an zwölf Tagen zwölf Pässe überschritten und wurde in den letzten Jahren immer mehr zum Höhenbergsteiger.
Der Jüngere, Michael Höpfner (geb.1972 in Krems) begreift ebenso Wanderung als ein Werk.
Beiden Künstlern gemeinsam ist ihre Haltung zur Kunst, eine Positionsbestimmung innerhalb der Welt. Eine Wanderung gibt Halt. Sie vermittelt das Gefühl, etwas erreicht zu haben.

Der Titel der Ausstellung 'Die Astronauten in der Wüste:ratlos' bezieht sich, in freier Assoziation, auf den zweiten Film von Alexander Kluge 'Die Artisten in der Zirkuskuppel:ratlos' aus dem Jahr 1968, einem frühen Meisterwerk, eine brillante Verbindung von abstrakten Ideen und konkreten Bildern. In dieser irrealen Welt des Zirkus finden wir als Außenstehende uns ebenso schwer zurecht wie Astronauten, die, in der Wüste umherirrend, ratlos ihren Weg suchen.
Die Arbeiten der beiden Künstler ent- und verschlüsseln unsere Welt im Maßstab des Ortes, zeigen uns keine Orte und Orte, überall.


Von Hamish Fulton zeigen wir
- Fourteen Works, 1982 - 89.
- in Portfolio von 14 Druckgrafiken und einige Fotoarbeiten aus den 1980er Jahren.

Von Michael Höpfner zeigen wir
- BC. 2006 .
eine Installation zum Basecamp am Mount Everest.
S/W Fotos, eine Skulptur, Zeichnungen und eine Wandzeichnung.