Galerie Hubert Winter

Rudi Molacek
decorative and highly political
5. April – 11. May 2002
Kunst: Die Wahrheit in Lüge verwandeln, damit sie nicht aufhört, Wahrheit zu sein.
Der fiktive Künstler Jusep Torres Campalans. In: Max Aub. Jusep Torres Campalans.(1958). Dt.v. E.Helmlé und A.Buschmann. Ffm, Eichborn, 1997.

Rudi Molacek, geb.1948 in Kindberg/Stmk, lebt in Berlin, New York, Moskau, Wien und dazwischen auf Reisen.
Rudi Molacek hat sich alle Stilarten angeeignet. Seine polyphonen Diskurse sind in den retrospektiven Monolog seines Lebens eingelassen, in dem, sobald die Umgebung schweigt, Molaceks eigener Stil in Erscheinung tritt.

Marcel Proust schrieb 1905: "Ich bin durchaus verpflichtet, diese langen Seidenfäden zu verweben, wie ich sie gesponnen habe, und wenn ich meine Sätze verkürzen würde, ergäbe das kleine Stücke von Sätzen, aber keine Sätze. "

So wie Proust einem Freund in einem neuen Verzeichnis seiner Themen schreibt:
"eine Studie über den Adel
ein Pariser Roman (roman parisien)
ein Essay über Sainte-Beuve und Flaubert
ein Essay über die Frauen
ein Essay über die Päderastie
(nicht leicht zu veröffentlichen)
eine Studie über Kirchenfenster
eine Studie über Grabsteine
eine Studie über den Roman"
so entwickelt (e) Molacek in seinem Leben
eine Studie über den Dandy (Dressman)
einen Liebesroman
ein Essay über Franz West und Herbert Brandl
mehrere Essays über die Frauen
(k)ein Essay über die Päderastie
(nicht leicht zu veröffentlichen)
eine Studie über Rosen
eine Studie über Statements in Wiesen
eine Studie über das Sammeln

Übrigens:
Die Farbe des Himmels ist nicht Türkis.

  • Review: FAZ, 20.04.02 (PDF)
  • Review: Die Presse, 24.04.02 (PDF)