Galerie Hubert Winter

Franz Vana
Null Grad im Schatten
3. – 25. März 2000
MESSER. Wer hat zuerst Messer gemalt. Wer hat zuerst Messer gemalt.
Wer sagt uns wer zuerst Messer gemalt hat.
Wer sagt uns wer zuerst Messer gemalt hat.
Und wer stellt den Unterschied fest.
Gertrude Stein. Ein Buch Mit Da Hat Der Topf Ein Loch Am Ende Eine Liebesgeschichte. (1926)
In einer Lesart von Oskar Pastior und Sissi Tax (dt. Berlin 1987).

Der Dämon des braunen Gewissens erscheint, unter einem bösen dunkelblauen Himmel, von Rot beschimpft, der Dämon mit dem sprechenden Auge, dem heulenden Auge, dem wahnsinnigen Auge. Seine großen Geheimnisse aufgedeckt, um seine Attribute zu zeigen, die zweiundvierzig Karten des Schicksalsspiels, die man zu erraten hat, haben wird, Tafeln der Geheimnisse, die den, der nichts begreifen kann, was immer er auch tut, zum Wahnsinn treiben. Darüber ein böser blauer Himmel, erbarmungslos, von dem nichts mehr zu erhoffen ist, der schon gerichtet hat, ein Himmel, der nichts mehr hören wird, zermalmender Dom über ihm wie das unendliche Geräusch kleiner harter dröhnender Zimbeln, die ihn taub machen und ihn zum Schweigen zwingen.
Mit ihren ausdrucklosen und harten Augen, mit ihren steinernen Augen, die Löcher sind, überwachen zwei Wachtürme, hohe Anwesenheiten, den großen Hof (und das Land dahinter).
Anderswo leuchtet die morastige Oberfläche.
Vorne (es gibt also in ihm noch Bereiche, die nicht tot sind, die noch ein wenig "blühen", - oder die es zum Blühen hinzieht), vorne halten sich etwa vier oder fünf magere Blumen aufrecht, unsicher, ungesichert, arm, gequält, verlegen... Arme Blumen.

Henri Michaux, Wind und Staub. (Vents et Poussières). 1962. Dt. v. Hildegard Baumgart. Olten, Walter Verlag, 1965.

I dont know
Where to turn
In the Void
And when
To cut out

For no Church told me
No Guru holds me
No advice
Just stone
Of New York
And on the cafeteria
We hear
The saxophone
O dead Ruby
Died of Shot
In Thirty Two,
Sounding like old times
And be bombed
Empty decapitated

Murder by the clock.
And I see Shadows
Dancing into Doom
In love, holding
Tight the lovely asses
Of the little girls
In love with sex
Showing themselves
In white undergarments
At elevated windows
Hoping for the Worst

I cant take it
Anymore
If I cant hold
My little behind
To me in my room

Then its goodbye
Sangsara
For me
Besides
Girls arent as good
As they look
And Samadhi
Is better
Than you think
When it starts in
Hitting your head
In with Buzz
Of glittergold
Heaven´s Angels
Wailing

Saying
We ve been waiting for you
Since Morning, Jack
- Why were you so long
Dallying in the sooty room?
This Transcendental Brilliance
Is the better part
(Of Nothingness
I sing)

Okay.
Quit.
Mad.
Stop.

Mar 29, 1955, NY
Jack Kerouac

Franz VANA, (geb.1951 in Bad Tatzmannsdorf/Burgenland, lebt in Rauchwart/Burgenland) ist seit 1983 mit der Galerie verbunden.
Seine eigenwillige, narrative Formensprache, eine Verbindung von Sprache, Erzählung und formalem Malerei-Diskurs macht ihn zu einem der interessantesten Einzelgängern der österreichischen Künstler seiner Generation.

Die Ausstellung zeigt Bild-Kompositionen aus den Jahren 1998/99.

  • Review: Wiener Zeitung, 10./11.03.2000 (JPG)