Galerie Hubert Winter

Richard Nonas
Stacks for now
12. März – 24. April 2010
Unsere Weisen des Schauens, die uns selbst rätselhaft sind, sind nicht die der anderen, gleichzeitig aber projizieren wir die Illusion auf die Welt, dass die Sichtweisen in eine einzige umgewandelt werden können.
Die letzten Zeilen. In: Pierre Legendre, Dominium Mundi. Das Imperium des Managements. Dt. v. J. Mirtl. Wien, Turia + Kant. 2009.

Dies ist eine Geschichte über den langen Atem des Kunstbetriebs.
Die Galerie arbeitet mit Richard Nonas (geb.1936 in New York, lebt in New York) seit 20 Jahren eng zusammen. In den Räumen der Breite Gasse legte Richard Nonas 1999 die "Vienna Stone Line", 2003 visualisierte er sein Statement "Some Art", 2005 wurde die Galerie zum "Mud Museum" und 2008 gab er mit "Cave" beeindruckende Einblicke in sein New Yorker Atelier.
Die Kompilation in seiner neuen Ausstellung widmet sich dem Vorhandenen, dem in der Galerie nach zahlreichen Ausstellungen Verbliebenen und zeigt erneut das Interesse des Künstlers am Raum, der durch Skulptur fassbar wird. Das Sammelsurium soll das einzelne Werk beglaubigen, stärken, und doch am Ende das gesamte Aufgebot an Kunstwerken zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügen. Richard Nonas zeigt uns immer wieder Neues, daran scheiterten vielleicht alle Versuche, ihn zum "Vertreter" einer Kunstrichtung, einer Tradition zu machen, er bleibt "primitivistisch oder minimalistisch", wie Rainer Metzger so schön bemerkt. Es ist diese präzise Beiläufigkeit, die sein Werk kennzeichnet, ein Konzept des Nichtwissens als Wissen.
Wenn wir Bewegung feststellen wollen, brauchen wir einen Fixpunkt. Das stellte schon Nikolaus Cusanus vor 600 Jahren fest.

Die Schnittstellen seiner Arbeit sind Mexiko und Italien. In Mailand gibt es ab 25ten März 2010 in der Fondazione Stelline eine große Outdoor Installation zu sehen und die überfällige Retrospektive eröffnet am 13ten Mai 2010 in St. Etienne im Museé d´Art Moderne.